5 Dinge, die du während deines Auslandsaufenthaltes in Kanada unbedingt machen solltest
Dies ist ein Gastbeitrag von „Miguel Kaluza“ – Die meisten Menschen denken am Valentinstag an ihren Partner. Ich denke an Kanada und den Tag, an dem meine Reise begann. Bis heute prägt mich das Jahr Work and Travel. Was ist nun von meiner Reise geblieben und welche Tipps kann ich dir für deinen Auslandsaufenthalt in Kanada geben? Das erfährst du in diesem Artikel.
Info: Miguel Kaluza ist der Autor folgender zwei Bücher: „Spontan mit Plan – Ein persönlicher Work and Travel Guide Kanada“ & „Ein Jahr mit Ja – Episoden aus einem Jahr Work and Travel Kanada„.
Das Leben in Deutschland nach dem Auslandsaufenthalt in Kanada
Nicht alle Klischees über Kanada stimmen, aber dieses ganz gewiss. Kanadier sind unglaublich freundlich. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich versucht, mir etwas von dieser Freundlichkeit im Alltag beizubehalten. Zugegeben, es fällt schwer. Die meisten deutschen Mundwinkel scheinen in besonderem Maße der Gravitation ausgesetzt zu sein. Am Anfang habe ich mich in Deutschland beim Aussteigen an der Haltestelle immer beim Busfahrer bedankt. So wie eben in Kanada üblich und wie ich es mir dort angewöhnt hatte. In Deutschland wird man dafür angeguckt, als sei man gerade aus der Psychiatrie ausgebüxt.
Auch die allgemeine Leichtigkeit im Umgang mit dem Leben begleitet mich nachhaltig. Ich weiß noch wie ich auf dem Parkplatz eines Supermarktes stehe und mich zu meinem damaligen Host umdrehe:
„Hast du das Auto abgeschlossen?“ – „Ne, sowas machen wir hier nicht.“
Aha. Auch Haustüren werden häufig nicht abgeschlossen. In manchen Dörfern findet sich keine einzige abgeschlossene Tür. „Aber im Versicherungsfall?!“, muss das deutsche Vorschriftshirn den worst case natürlich sofort erfragen. „Hier klaut keiner“, entgegnet die kanadische Gelassenheit und geht entspannt einkaufen.
Kanadische Gelassenheit angewöhnen
Natürlich wird in Kanada auch geklaut, aber von der Gelassenheit kann man sich als Deutscher sicherlich etwas abschneiden. Man muss es sogar zwangsläufig. Vor allem dann, wenn man im Auto unterwegs ist. Vom eingeschlossenen Autoschlüssel, Schwierigkeiten beim Verkaufen bis zum Totalschaden – ich habe in meinem Jahr in Kanada niemanden kennen gelernt, der nicht zumindest ein kleines Problem mit seinem Auto hatte.
Auch ich bin mit verschiedensten Untersätzen in allen Ecken Kanadas liegen geblieben. Da lernt man nicht nur Gelassenheit, sondern auch Probleme zu lösen. Und man wird natürlich aus erster Hand Zeuge der weltberühmten kanadischen Hilfsbereitschaft. Wer einmal in der kanadischen Wildnis mit löchrigem Kühler feststeckte, dem können die Probleme des deutschen Alltags kaum noch einen erhöhten Puls verursachen.
Spontan mit Plan
Vor allem eines habe ich in Kanada auch erfahren. Es ist unglaublich, wie viel man in einem Jahr erleben kann, wenn man die richtige Mischung aus Zeitdruck und Entspannung und Plan und Spontanität auf der anderen Seite findet. Ich nenne diese Mischung Spontan mit Plan: Einen groben Plan mit wenigen festen Zielen haben und den Rest der Spontanität überlassen.
Mich hat diese Strategie durch halb Nordamerika geführt, auf eine Weihnachtsbaumfarm in Nova Scotia, in einem Schulbus in den Yukon, nach Hawaii und in die Wildnis Vancouver Islands. Nicht alles davon, würde ich jedem während des Auslandsaufenthalts in Kanada ans Herz legen. Es gibt aber ganz sicher Orte und Erlebnisse, die meiner Meinung nach zu jedem Work & Travel in Kanada dazugehören sollten.
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Auslandsaufenthalt in Kanada: Die absoluten Highlights
1. Der Indian Summer
Als hätten sich die Bäume entschieden, nicht länger Bäume sein zu wollen, verwandeln sich die Blätterkronen im Indian Summer in ein buntes Baumblumenmeer. Der Anblick ist so überwältigend und atemberaubend, dass ich manchmal immer noch nicht glauben kann, dass ich es tatsächlich wahrhaftig gesehen habe. Obwohl sich über ganz Kanada verteilt die Blätter färben, ist der Effekt im Osten am prägnantesten. Mitte September beginnt die Artumwandlung der Bäume zu Blumen und findet Anfang/ Mitte Oktober ihren Höhepunkt. Am intensivsten ist die Farbenpracht auf dem Cabot Trail in Nova Scotia und am greifbarsten auf dem Kanu im Algonquin Provincial Park.
2. Der Morain Lake am Morgen
Ja, was soll ich sagen. Der frühe Vogel hat einfach den schönsten Anblick. Um 6 Uhr früh sollte man schon da sein, um sowohl noch einen Parkplatz zu bekommen, als auch die wohl schönste Kulisse der Rocky Mountains in der Morgensonne erstrahlt sehen zu können. Was sich hier im türkisblauen Gletscherwasser spiegelt, ist der absolute Traum eines jeden Fotografen und eine kurze Nacht aber so was von wert.
3. Road Trips
Im Rückspiegel die untergehende Sonne. Vor einem das angestrahlte Bergmassiv und rechts und links grasen die Bisons. Ein wenig überzeichnet, aber solche Momente sind die Sternstunden eines jeden Roadtrips. Noch gute Mukke und coole Leute dazu und fertig ist die unvergessliche Erinnerung. Allerdings: Auch Tage ohne Dusche, nervenzehrende Probleme und Streitereien gehören meist dazu. Nicht Insta tauglich, aber gehört zum Paket und sorgt erst für die richtige Experience. Ohne Roadtrip ist es kein echtes Work and Travel.
Die schönsten Strecken in Kanada sind der Icefield Parkway, der Sea to Sky Highway und der Cabot Trail. Wer mehrere Wochen Zeit hat, baut diese Strecken in einen großen Trip zwischen Ost- und Westkanada ein.
4. Wwoofing
Wwoofing ist im besten Fall alles, weswegen man nach Kanada kommt: Ein Sprachkurs, eine einmalige Erfahrung und Natur pur. Beim Wwoofing lebst und arbeitest du meist auf einer kleinen Farm und bekommst als Entlohnung für deine Arbeitskraft, Unterkunft und Verpflegung gestellt. Ich hatte meine vielleicht zwei schönsten Wochen in Kanada auf einer kleinen Farm in der Wildnis des Regenwaldes auf Vancouver Island. Kein Kontakt zur Außenwelt, absolute Stille, ein Plumpsklo für die Notdurft und Essen direkt aus dem Garten – das absolute Kanadaerlebnis. Wer nicht nur die kanadischen Städte sehen will, für den ist Wwoofing ein Muss.
5. Ein Prise Verrücktheit – Einfach mal Ja sagen
Es hilft ungemein, sich bereits in Deutschland kurz Gedanken zu machen: Gibt es etwas, was ich in Kanada unbedingt erleben will? Vielleicht etwas, was nur dort geht oder ich in Deutschland nie machen würde? Welche Art von Erlebnissen möchte ich im Auslandsaufenthalt überhaupt machen?
Allein diese wenigen Gedanken machen dich empfänglicher für die vollen Möglichkeiten deiner Reise. Denn so kannst du die sich bietenden Gelegenheiten direkt am Schopfe packen. Eher als Tellerwäscher arbeiten oder auf einer Weihnachtsbaumfarm? Für mich als Geschichtensammler war die Sache klar. Habe ich die Entscheidung direkt am ersten Arbeitstag beim Bäumeziehen mit schmerzenden Gliedern bereut? Schon ein wenig, aber die Schmerzen gingen und die Geschichte blieb. Genauso leben wie in Deutschland – dafür brauchst du nicht nach Kanada. Sei offen für die verrückten Momente und sag Ja.
Nicht hadern, machen!
Der letzte große und wichtigste Tipp: Falls du noch hadern solltest, ob du nach Kanada gehst – MACHEN! Ich kenne niemanden, der die Entscheidung nach Kanada zu gehen bereut hat. Für alles andere gibt es zahlreiche Anleitungen und Erfahrungsberichte. Beides zusammen findest du übrigens in meinem Reiseführer für Work and Travel Kanada: Spontan mit Plan.
Dort ist ganz genau aufgeführt, was bei der Planung und beim Reisen in Kanada zu beachten ist, damit alles glatt geht. Wie reist es sich am günstigsten und was gehört dazu, dass auch dein Auslandsaufenthalt unvergesslich wird. Das Buch soll die Angst nehmen und dich mit verrückten Geschichten voller Energie nach Kanada tragen. Schau doch mal rein.
Wie seid ihr mit der Rückkehr nach Deutschland umgegangen und welche Highlights würdet ihr anderen Reisenden ans Herz legen? Schreibt mir gerne in die Kommentare.
Über den Autor
Miguels Kanadaabenteuer startete am Valentinstag 2017. Während seiner einjährigen Reise lernte er nicht nur Land und Leute intensiv kennen, sondern begann auch an seinem Reiseführer zu schreiben. Zurück in Deutschland führte dann die Arbeit am Buch zu der Idee, Journalismus zu studieren. Deswegen lebt er nun gezwungenermaßen in Dortmund, wäre aber meist lieber wieder zurück an den schönsten Orten Kanadas.
Daniel Kovacs: Miguel hat zwei Bücher zu Kanada geschrieben. Aktuell sind das die Besten Bücher zum Thema Work and Travel in Kanada. Außerdem nimmt dich Miguel durch seinen authentischen und sympatischen Schreibstil mit auf seine Reise. Wenn du also noch nach dem perfekten Work & Travel Kanada Buch suchst dann kauf dir „Spontan mit Plan – Ein persönlicher Work and Travel Guide Kanada„! Für weitere Inspirationen und Geschichten aus Kanada hat Miguel „Ein Jahr mit Ja – Episoden aus einem Jahr Work and Travel Kanada“ geschrieben.
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